Das Armeninstitut der Pfarre Furth wurde 1870 aufgehoben und an den Armenausschuss der Gemeinden Furth, Palt und Aigen übertragen, 1881 wurde der Stiftbrief errichtet.
Im Jahr 1903 wurde von der Stiftungsbehörde die Verwaltung der „Josef Weinrichter’schen Stiftung“ an den Bezirksarmenrat Mautern übertragen.
Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich wurde die Stiftung aufgelöst und dem Bezirksfürsorgeverband Krems eingewiesen. 1956 wurden die Auflösungsbescheide außer Kraft gesetzt, die Stiftung in ihrer Rechtspersönlichkeit wiederhergestellt und das Amt der NÖ Landesregierung zum vorläufigen Verwaltungsorgan bestellt.
Nach Abschluss des Rückstellungsverfahrens und Herstellung der Grundbuchsordnung wurde 1978 nach einem Bescheid der NÖ Landesregierung ein Kuratorium zum Verwaltungsorgan bestellt.
Das Kuratorium besteht aus dem jeweiligen Bürgermeister, dem Gemeindevorstand sowie dem jeweiligen Pfarrer der röm. kath. Pfarre von Furth bei Göttweig. Die Stiftung wurde in einen Stiftungsfonds umgewandelt.
Der Zweck des „Josef Weinrichter’schen Stiftungsfonds“ besteht darin, unverschuldet in Not geratene, bedürftige und/oder Personen mit besonderen Bedürfnissen, die in der Marktgemeinde Furth bei Göttweig ihren Hauptwohnsitz haben, zusätzliche finanzielle Unterstützung zu gewähren sowie das Gedenkkreuz des Stifters zu erhalten.
Das „Weinrichterkreuz“
wurde 1852 im Zentrum des Friedhofes von Furth errichtet zum Gedenken an den am 18. Juli 1851 verstorbenen Schmiedemeister Josef Weinrichter, Bürgermeister von Furth 1812 bis 1817, der in seinem Testament das Armeninstitut der Pfarrgemeinde Furth als Universalerbe eingesetzt hatte.
Das Kreuz aus Wachauer Marmor steht auf einer quadratischen Fundamentplatte mit einem aufgesetzten, niedrigen gestockten Sockel, auf dem ein schmälerer hoher glatter Sockel die Basis für das Steinkreuz bildet. Auch der Korpus des Gekreuzigten in der 4-Nagel Technik ist aus Wachauer Marmor gefertigt. Auf dem hohen Sockel befindet sich die Inschrift:
„Dieses Kreuz ist gesetzt nach dem letzten Willen und aus dem Vermögen des Herrn Josef Weinrichter Hufschmidtmeister zu Furth der durch Gründung eines Armen Instituts Fondes ein Vater der Armen wurde. Er starb den 18. Juli 1851 im 76. Jahr seines Lebens - Friede seiner Asche - Selig die Todten die in dem Herrn sterben den ihre Werke folgen ihnen nach Apoc 14“
2023-JT
Quellen:
Satzung des „Josef Weinrichter’schen Stiftungsfond“
Recherchen und Bild - Josef Teufner